Mikrobiologe Prof. Volker Müller von der Goethe-Universität Frankfurt in die Leopoldina gewählt

Mikrobiologe Prof. Volker Müller von der Goethe-Universität Frankfurt in die Leopoldina gewählt

Die Deutsche Nationalakademie der Wissenschaften Leopoldina hat Prof. Volker Müller, Leiter des Fachbereichs Molekulare Mikrobiologie und Bioenergetik an der Goethe-Universität Frankfurt, als neues Mitglied ihrer Sektion für Mikrobiologie und Immunologie gewählt. Die Leopoldina ist die älteste wissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt und vertritt die deutsche Wissenschaft im Ausland sowie berät Politiker und die Öffentlichkeit. Neue Mitglieder werden aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen vorgeschlagen und im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses in die Akademie gewählt.

Professor Dr. Volker Müller, Goethe-Universität Frankfurt. Foto: Uwe Dettmar für die Goethe-Universität Frankfurt
Im Namen des gesamten Hochschulpräsidiums gratulierte Hochschulpräsident Professor Enrico Schleiff Professor Müller zu seiner Ernennung und bezeichnete ihn als außergewöhnlichen Wissenschaftler und weltweit führende Autorität in der Mikrobiologie. Müller ist ein Experte auf dem Gebiet der Kohlendioxidbindung durch Bakterien und Archaeen, die Wasserstoff als Energiequelle verwenden. Diese Organismen leben in Sedimenten in Abwesenheit von Sauerstoff, z.B. in Seen oder Ozeanen, sind aber auch im menschlichen Darm zu finden. In einem Prozess namens Wood-Ljungdahl-Weg binden sie molekularen Wasserstoff (H2) an Kohlendioxid (CO2) und erzeugen dabei Energie.

Die Forschungsgruppe von Müller hat in den letzten Jahren gelöst, wie Zellenergie in diesem grundlegenden Stoffwechselweg erzeugt wird. Die Forscher entdeckten neue Atmungsenzyme, ATP-Synthasen und Kopplungsmechanismen und konnten die enzymatischen Mechanismen bis ins atomare Detail aufklären. Müller hat über 300 Veröffentlichungen vorzuweisen und ist weltweit führend auf dem Gebiet der CO2-Fixierung durch Bakterien und Archaeen. Er verwendet die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung in anderen Forschungsprojekten zur „Kohlenstoffbindung und -speicherung“ sowie zur „Kohlenstoffbindung und -nutzung“.

Darüber hinaus entwickelte Müller eine biologische Alternative für die hochaktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Speicherung von Wasserstoff als Energiequelle. In einem anderen Forschungsbereich untersucht Müller das gefährliche, humanpathogene Bakterium Acinetobacter baumannii. Seine Arbeit wurde bereits mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt, darunter zuletzt ein ERC Advanced Grant und ein Reinhart-Koselleck-Projekt der DFG.

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