Wie Doktoranden Krisen erleben

Wie Doktoranden Krisen erleben

Neue Ergebnisse aus der bundesweiten Nacaps-Umfrage unter Doktoranden

Seit 2017 führt das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) die Nationale Akademiker-Panelstudie (Nacaps) durch, um Daten zu den Forschungs-, Arbeits- und Lebensbedingungen sowie den Karrierewegen von Doktoranden zu sammeln. Die Goethe Research Academy for Early Career Researchers (GRADE), die die Beteiligung der Goethe-Universität Frankfurt an der Studie koordiniert, hat nun die universitätsspezifischen Umfrageergebnisse der dritten Kohorte ausgewertet. Dies ermöglicht erstmals einen Zeitreihenvergleich zwischen den Befragten der Umfragen von 2017/2018, 2019/2020 und 2021/2022 – mit überraschenden Erkenntnissen.

Die demografischen Daten der Doktoranden an der Goethe-Universität Frankfurt, die an der Umfrage teilgenommen haben, haben sich seit 2017 kaum verändert, was die Vergleichbarkeit der Daten im Laufe der Zeit erhöht. Die Geschlechterverteilung bleibt stabil, wobei etwas mehr weibliche Doktoranden als männliche zu verzeichnen sind. Darüber hinaus sind die Doktoranden an der Goethe-Universität Frankfurt etwas älter als der nationale Durchschnitt und häufiger Eltern. Auch der Anteil der Kandidaten, die mindestens einen Elternteil mit einem Doktortitel haben, ist an der Goethe-Universität Frankfurt leicht höher.

In Bezug auf Finanzierungsquellen sind die Unterschiede zwischen der Goethe-Universität Frankfurt und anderen Universitäten größer. Rund 60 Prozent der Doktoranden der Universität finanzieren ihre Promotion hauptsächlich durch Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiter oder durch ein Stipendium, ein Wert, der signifikant unter dem nationalen Durchschnitt von 75 Prozent liegt. Diese Abweichung kann nur teilweise durch die Fächerstruktur an der Goethe-Universität Frankfurt (viele Promotionen in Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften) erklärt werden. Darüber hinaus haben in der letzten befragten Kohorte mehr Doktoranden an der Goethe-Universität Frankfurt in Teilzeit gearbeitet, wobei eine Beschäftigung im Umfang von 25 bis 65 Prozent auf Vollzeitbasis häufiger anzutreffen war als im nationalen Vergleich. Dies könnte erklären, warum das durchschnittliche monatliche Existenzminimum der Doktoranden in Frankfurt mit 1200 Euro ebenfalls unter dem nationalen Durchschnitt von rund 1400 Euro liegt.

Was das Ziel einer akademischen Laufbahn betrifft, sind 65 Prozent der Doktoranden an der Goethe-Universität Frankfurt zufrieden oder sehr zufrieden mit der Unterstützung, die sie von ihrem ersten Betreuer erhalten, während rund 14 Prozent weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden sind. Dieser Anteil liegt geringfügig unter dem Wert von 2021 und knapp unter dem nationalen Durchschnitt, der im Vergleich zur vorherigen Umfrage kaum verändert ist. Trotz dieser geringfügigen Abweichungen bleibt die insgesamt hohe Zufriedenheit mit der Betreuung an der Goethe-Universität Frankfurt wahrscheinlich ein Grund dafür, dass die Motivation der Doktoranden, ihre Promotion fortzusetzen, hoch bleibt.

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