Als England zuletzt in Frankfurt spielte, war es bei der Weltmeisterschaft 2006 und sie gewannen gegen Paraguay, aber nicht nur drei Punkte wurden gestohlen. Fans kamen in Scharen, schätzungsweise 100.000, und übernahmen den Romerberg im Stadtzentrum, wo sich der berühmte Gerechtigkeitsbrunnen befindet. Dort schmückten sie die Statue von Justitia mit englischen Flaggen, bevor sie zum Waldstadion für das Spiel aufbrachen. Die Fans dekorierten die Statue so sehr, dass die offiziellen sie abnehmen musste, um den Diebstahl des Schwertes zu bemerken. Stattdessen fanden sie ein großes Modell eines RAF-Kampfflugzeugs in ihrer Hand.
Als sie sich erkundigten, sagte ein englischer Fanvertreter: “Du wirst dieses Schwert nie wieder sehen.” Und sie hatten recht: Trotz einer Untersuchungen wurde es nie gefunden. Offizielle haben erwogen, vor dem Spiel Englands gegen Dänemark einen Zaun um den Brunnen zu errichten, entschieden sich aber dagegen, so Jana Kremin, eine Sprecherin des Kulturamtes, gegenüber der deutschen Publikation hessenschau. Sie warnte jedoch vor möglichen Maßnahmen gegen Straftaten. “Vandalismus ist keine Bagatelle”, betonte sie.
Die Justitia-Statue ist ein beliebter Ort für Touristenfotos, und Frankfurt möchte als offene und gastfreundliche Stadt bekannt sein. Ob es so in Erinnerung bleibt, bleibt abzuwarten. An diesem Ort versammelten sich 2006 auch viele englische Fans. Nach dem Reisechaos vor Englands Spiel gegen Serbien in Gelsenkirchen haben Fans bereits festgestellt, dass das Waldstadion ähnliche Probleme bereiten könnte. Uefa hat die Fans aufgefordert, frühzeitig zum Stadion zu gehen, um rechtzeitig zum 18-Uhr-Anpfiff anzukommen.
Frankfurts Waldstadion ist etwa vier Meilen vom Stadtzentrum entfernt, und der Hauptzugang zum Stadion erfolgt über Straßenbahnen, Busse und Züge. Fans können auch mit dem Fahrrad anreisen, wobei Uefa darauf hinweist, dass der Weg etwa 20 Minuten dauert. Taxis sind eine Option, aber Uefa empfiehlt sie nicht als Transportmittel zum Stadion. Das Zusatzangebot an Transportmitteln nach dem Spiel reicht bis 1 Uhr morgens, mit einem Nachtangebot bis 4.30 Uhr, wenn der normale Service wieder aufgenommen wird.
Frankfurt wurde von den deutschen Medien kritisiert, insbesondere von der Frankfurter Neue Presse, die es als die am schlechtesten bewertete der 10 Spielstädte bezeichnet. Die Bildzeitung stellte die Stadt in einem kritischen Artikel bloß. Belgisches und belgisches Polizei soll vor Drogenkonsum auf offener Straße und einer gefährlichen Atmosphäre gewarnt haben. Die Gegend um den Bahnhofsviertel wird als das schlimmste Drogenhöllen Europas beschrieben, voll von Drogenhändlern und Konsumenten. Fans, die 2006 dort waren und jetzt zurückkehren, werden einen stark veränderten Ort vorfinden.