Einflussreiche politische und finanzielle Führungskräfte in Deutschland haben am Mittwoch öffentlich unterstützt, Frankfurt zu einem post-Brexit-Bankenzentrum zu machen. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, John Cryan, betonten, dass Frankfurt die besten Voraussetzungen habe, um Geschäfte aus London zu übernehmen. Obwohl Deutschland bisher subtiler in seinem Bemühen war, Business aus London anzuziehen, hat sich Frankfurt als beliebteste Option für Banken wie Morgan Stanley, JPMorgan und Citi herauskristallisiert, die aufgrund des Brexits ihre Aktivitäten ausweiten wollen.
Schäuble und Cryan hoben die Vorteile Frankfurts hervor, einschließlich seiner Aufsichtsbehörden, Anwaltskanzleien, Beratungsunternehmen und des internationalen Flughafens. Cryan betonte auch, dass es nicht nur um eine Wahl zwischen Dublin, Paris oder Frankfurt gehe, sondern um eine Wahl zwischen New York, Singapur oder Frankfurt. Deutsche Bank hat seit Kurzem eine Rückbesinnung auf ihre deutschen Wurzeln angekündigt und sieht die Unterstützung von Frankfurt als Teil dieses Bemühens an. Cryan sagte, dass der Brexit für die Frankfurter Wirtschaft zu einem großen Konjunkturpaket werden könnte, wenn die Stadt und das Land den Willen dazu hätten.
Luxemburgs Finanzminister Pierre Gramegna räumte ein, dass Frankfurt bisher am weitesten fortgeschritten sei, Banker anzuziehen, betonte jedoch, dass die EU-Zentren zusammenarbeiten müssten, um den Finanzsektor zu unterstützen. Es gehe nicht darum, London Business wegzunehmen, sondern sicherzustellen, dass die verbleibenden 27 EU-Länder nach dem Brexit im Wettbewerb mit Asien und Amerika bestehen können. Insgesamt signalisieren die unterstützenden Aussagen von Schlüsselfiguren im deutschen Finanzwesen ein verstärktes Engagement, Frankfurt als Finanzmetropole zu stärken.