Flüge am Flughafen Frankfurt wurden aus Sicherheitsgründen eingestellt, nachdem Klimaaktivisten Sicherheitszäune durchbrochen hatten, was eine Reaktion von Polizei, Feuerwehr und Flughafensicherheitsbeamten auslöste. Alle Start- und Landebahnen waren bis 7:50 Uhr Ortszeit wieder in Betrieb. Es wurden bisher etwa 140 Flüge abgesagt, aber weitere Störungen im Laufe des Tages erwartet. Um auf den Zusammenhang zwischen fossilen Brennstoffen, die von Flugzeugen verwendet werden, und dem Klimawandel hinzuweisen, planen Umweltgruppen, in diesem Sommer Flughäfen in ganz Europa ins Visier zu nehmen.
Die Gruppen fordern Regierungen weltweit auf, die Förderung und Verbrennung fossiler Brennstoffe bis 2030 einzustellen. Trotz globaler Versprechen zur Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe sollen die Investitionen in klimaschädliches Öl und Gas laut der Internationalen Energieagentur in diesem Jahr um 7% steigen. Fliegen gilt als eine der klimaschädlichsten Aktivitäten, aber die Luftfahrtindustrie wird trotz Bemühungen zur Eindämmung der Klimakrise voraussichtlich in den kommenden Jahrzehnten kontinuierlich wachsen.
Die Gruppe Last Generation, die die Demonstration in Frankfurt organisierte, erklärte, dass sechs Demonstranten Löcher in den Umzäunung geschnitten haben und zu den Start- und Landebahnen zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards gegangen sind. Es war das zweite Mal innerhalb von zwei Tagen, dass eine Protestaktion von Last Generation zu Störungen an einem deutschen Flughafen führte. In anderen europäischen Ländern fanden ebenfalls Proteste oder versuchte Protestaktionen statt.
In London verhinderte die Polizei am Mittwoch eine geplante Protestaktion am Flughafen Heathrow, die einen erheblichen Einfluss auf Europas größten Flughafen gehabt hätte. Sieben Mitglieder der Gruppe Just Stop Oil wurden am Heathrow verhaftet und drei weitere an anderen Orten als Teil einer “nachrichtendienstlich geleiteten” Operation. Ein Gesetzesentwurf, der härtere Strafen für Personen vorsieht, die Flughafenperimeter durchbrechen, wurde letzte Woche vom deutschen Kabinett gebilligt. Dieser Gesetzesentwurf muss noch von den Gesetzgebern genehmigt werden und sieht Strafen bis zu einer zweijährigen Haftstrafe für Personen vor, die vorsätzlich in die Bereiche des Flughafens eindringen, die für die Luftfahrt bestimmt sind.
