Die GDL-Gewerkschaft befindet sich in einem bitteren Streit mit dem Hauptbahnbetreiber des Landes über Arbeitszeiten und Löhne. Die Zugführer in Deutschland haben einen sechstägigen Streik begonnen, der den Schienenverkehr bis Montag um 18:00 Uhr beeinträchtigen wird. Bereits zuvor gab es dieses Jahr einen dreitägigen Streik und im vergangenen Jahr zwei Arbeitsniederlegungen, die bis zu 24 Stunden dauerten. Der Streik führt dazu, dass rund 80 Prozent der Fernverkehrszüge gestrichen werden und auch erhebliche Einschränkungen im Regionalverkehr bestehen.
Bereits vor dem Streik verzeichnete die Güterbeförderung einen signifikanten Rückgang der Transportmengen, da viele Kunden Sendungen storniert hatten. Neben Lohnerhöhungen fordert die Gewerkschaft, die Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren, ohne Lohnkürzungen vorzunehmen. Die GDL argumentiert, dass dies den Beruf attraktiver machen und neue Mitarbeiter anziehen würde, während die Deutsche Bahn sagt, dass die Forderungen der Gewerkschaft nicht praktikabel seien. Die Gewerkschaft schlug einen neuen Deal vor, der laut GDL-Sprecher Philipp Grams die gleiche Lohnvereinbarung enthält, wie sie mit 18 anderen Bahnunternehmen in Deutschland abgeschlossen wurde.
Trotz der Angebote der Gewerkschaft lehnte das Unternehmen erneut weitere Verhandlungen ab und bezeichnete sie als “Wiederholung bekannter Maximalforderungen”. Mit den festgefahrenen Verhandlungen sagte der deutsche Verkehrsminister, dass die Regierung Schiedsverfahren zwischen GDL und Deutsche Bahn nicht ausschließt. “Wenn die Dinge so festgefahren sind, dass wir offensichtlich nicht mehr miteinander sprechen können, brauchen wir dringend Vermittlung oder Schiedsverfahren”, sagte Volker Wissing.