Am Sonntag kündigte Pink Floyd Mitbegründer Roger Waters zu Beginn seines Konzerts in der Frankfurter Festhalle an, dass er ein kontroverses Outfit, das zu einer strafrechtlichen Ermittlung in Deutschland geführt hat, nicht tragen würde. Waters wird derzeit von der deutschen Polizei wegen des Verdachts der “Volksverhetzung” untersucht, ein Rechtskonzept, das oft bei Prozessen im Zusammenhang mit Holocaust-Leugnung in Deutschland angewendet wird. Während seiner Frankfurt-Performance erklärte der Sänger, dass seine Entscheidung, das umstrittene Outfit zu vermeiden, aus Respekt für die Geschichte des Konzerthauses getroffen wurde. Er erinnerte daran, dass die Frankfurter Festhalle während der Novemberpogrome 1938 eine zentrale Rolle bei der Deportation der Juden der Stadt spielte.
Nachdem die Ermittlungen eingeleitet wurden, verteidigte Waters sein Bühnencharakter, der als ein Symbol des Widerstands konzipiert wurde. Trotz der Vorwürfe des Antisemitismus betonte er, dass das Outfit ein Feature seiner Shows seit Pink Floyds “The Wall” aus dem Jahr 1980 sei. Waters wurde von seinen Fans bei seinem Konzert am Sonntag bejubelt, als er erneut betonte, dass er kein Antisemit sei und kurzzeitig in Tränen ausbrach. Der Rockstar ist wiederholt in Deutschland wegen seiner Unterstützung der BDS-Bewegung kritisiert worden, die zum Boykott Israels aufruft und vom deutschen Staat als antisemitisch verurteilt wurde.
Das Konzert in Frankfurt war von Kontroversen geprägt, da es verschiedene “geschmacklose” Elemente und Symbole zeigte, die offen vom Nazi-Regime inspiriert waren. Waters hatte auch ein aufblasbares Schwein aufgeführt, das unter anderem mit dem Davidstern versehen war. Die visuellen Darstellungen des Konzerts positionierten das Schwein dennoch als Symbol des Bösen und setzten es in Bezug zu israelischen Waffenherstellern und der israelischen Armee. Die Show enthielt auch eine Sequenz, die sich auf verschiedene Opfer von Gewalt bezog, darunter Holocaust-Opfer Anne Frank und die verstorbene Al-Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh. Die Platzierung von Anne Franks Namen vor dem von Shireen Abu Akleh in Verbindung mit israelischen Soldaten löste weltweit Empörung aus.