Die Heraeus-Stiftungsgastprofessur an der Goethe-Universität wurde 2015 eingeführt und wird an Wissenschaftler von internationalem Renommee in Physik und verwandten interdisziplinären Bereichen verliehen. Der Lehrstuhl wird mit Mitteln ausgestattet, die 1963 von der Wilhelm und Else Heraeus Stiftung bereitgestellt wurden, um wissenschaftliche Forschung und Bildung in den Naturwissenschaften zu unterstützen. Die Laureaten werden eingeladen, mindestens sechs Wochen lang in Frankfurt in Zusammenarbeit mit einer Fakultät zu forschen und zu lehren, wobei sie ein von ihnen gewähltes Thema bearbeiten. Zwei der aktuellen Heraeus-Gastprofessoren sind der Physiker Gunther M. Roland und der Geologe Philippe Yamato.
Der Physiker Gunther M. Roland ist am MIT in Amerika tätig und gehört zu der Gruppe, die Schwerionen bei extrem hohen Energien untersucht. Seine Forschung konzentriert sich auf die Eigenschaften des Quark-Gluon-Plasmas, das nach Kollisionen von Schwerionen entsteht. Er führt auch groß angelegte Experimente in der Teilchenphysik durch, darunter das CMS-Experiment am CERN und das sPHENIX-Experiment am Brookhaven National Laboratory. Die intensivierte Zusammenarbeit durch die Heraeus-Gastprofessur ist nicht nur für Rolands Forschung von Nutzen, sondern auch für andere Teams und den Austausch von Wissen und Innovationsimpulsen.
Der Geologe Philippe Yamato untersucht, wie die Erde ihre heutige Form erhalten hat, insbesondere die Bildung von Gesteinen im Erdinneren vor Millionen von Jahren. Yamato nutzt verschiedene Methoden wie Feldforschung, mathematische Gleichungen und Simulationen, um die Veränderungen in den Gesteinen genauer zu verstehen. Als Heraeus-Gastprofessor an der Goethe-Universität kann er für mehrere längere Besuche in der Forschungsgruppe seines Gastgebers tätig sein, ohne Lehrveranstaltungen abhalten zu müssen. Yamato pflegt sein wissenschaftliches Netzwerk in Frankfurt und plant Expeditionen sowie Seminare zur Weiterbildung von Studierenden aller Stufen.
Die Heraeus-Stiftungsgastprofessur hat bereits renommierte Wissenschaftler aus den Bereichen Physik und Geowissenschaften nach Frankfurt gebracht und wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Forschungsgruppen und die wissenschaftliche Vernetzung dienen dazu, das Verständnis für komplexe Phänomene in der Naturwissenschaft voranzutreiben.