Im Jahr 1949 begann alles mit der ersten offiziellen Frankfurter Buchmesse, obwohl es bereits seit mindestens 1462 regelmäßig Buchmessen in Frankfurt gegeben hatte. Nach einem angespannten Gerichtsstreit mit dem Erfinder der Druckerpresse, Johannes Gutenberg, verlegten seine ehemaligen Mitarbeiter Johann Fust und Peter Schöffer ihr Druckgeschäft von Mainz nach Frankfurt. Interessanterweise blieb die Buchbranche über die Jahrhunderte hinweg erstaunlich konstant.
Die erste moderne Frankfurter Buchmesse war keine landesweite Feier der Bücher, da der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der heute die FBF organisiert, zögerte, ob er teilnehmen sollte, und es konkurrierende Messen im Herbst in Stuttgart und Hamburg gab. Daher veranstaltete der Hessische Verleger- und Buchhändlerverband die FBF im ersten Jahr in der Paulskirche. Die Symbolik des Veranstaltungsortes stand für die Ambitionen des Nachkriegs-Westdeutschlands und verdeutlichte den demokratischen Charakter Deutschlands.
Insgesamt gab es 9.046 zahlende Kunden und rund 4.000 “interessierte Teilnehmer”, die kostenlosen Eintritt erhielten. Die Standgebühren betrugen damals etwa 100 DM, was heute etwa 3.100 € entspricht. Bereits im ersten Jahr wurden über 21.000 Verträge im Wert von 2,6 Mio. DM abgeschlossen. Die Internationalität, die später zur Markenzeichen der FBF werden sollte, war bereits vorhanden, unter anderem mit einer gleichzeitigen französischen Verlagsschau im Frankfurter Rathaus.
Das Magazin The Bookseller aus dem von Smog und Rationierung geplagten London beobachtete nach der Messe kritisch, dass der westdeutsche Buchhandel scheinbar nicht von Engpässen betroffen war, die immer noch die britischen Kollegen plagten. Dennoch wurde bereits großes Interesse an der Frankfurter Buchmesse 1950 gezeigt.