Siemens, ein deutscher Industriegigant, kündigte am Donnerstag an, sein Geschäft mit elektrischen Motoren, Innomotics, für 3,5 Milliarden Euro an den privaten US-Eigenkapitalfonds KPS Capital Partners zu verkaufen. Innomotics, eine Tochtergesellschaft, deren Motoren und andere Systeme in verschiedenen Branchen wie Chemie, Öl, Versorgungsunternehmen und Automobilindustrie eingesetzt werden, beschäftigt rund 15.000 Mitarbeiter. Der Verkauf wurde von den Leitungs- und Aufsichtsräten genehmigt, und die Transaktion soll in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2025 abgeschlossen werden.
Siemens hatte Ende letzten Jahres angekündigt, Innomotics an die Börse zu bringen, diese Pläne aber durch den Verkauf an KPS aufgegeben. Die Nachricht vom Verkauf fiel mit einem 38-prozentigen Rückgang des Nettogewinns im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr auf 2,2 Milliarden Euro zusammen. Von Januar bis März sanken die Umsätze um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Aufträge um 13 Prozent zurückgingen. Das Unternehmen führt sein Geschäftsjahr von Oktober bis September.
Siemens hat in den letzten Monaten unter Kunden gelitten, die Warenbestände abbauen, nachdem sie zuvor überschüssige Bestände aufgebaut hatten. Das Geschäft in China, einem wichtigen Markt, verlief besonders schlecht, mit einem Rückgang der Bestellungen um 25 Prozent und einem Umsatzrückgang von 20 Prozent im zweiten Quartal. Die Einheit “Digitale Industrien”, die Technologien für die Fabrikautomatisierung liefert und zuvor ein wichtiger Wachstumstreiber war, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 13 Prozent. Die Sparte “Smart Infrastructure”, die Bereiche wie Rechenzentren betrifft, verzeichnete jedoch einen leichten Umsatzanstieg. Die Einheit “Mobilität”, die Züge herstellt, verzeichnete einen Anstieg der Umsätze um sechs Prozent, aber einen Rückgang der Bestellungen um 49 Prozent. Die in München ansässige Gruppe war lange ein Hersteller von schwerer Industrietechnik, hat jedoch in den letzten Jahren versucht, ihren Schwerpunkt auf digitale Technologien und Fabrikautomatisierung zu verlagern.