Politik in Zeiten von unentschlossenen Wählern

Politik in Zeiten von unentschlossenen Wählern

Das Verhalten von Wählern hat sich längst verändert, und die Treue zu einer bestimmten Partei ist nicht mehr gegeben. Professor Thomas Zittel von der Goethe-Universität untersucht zusammen mit einem internationalen Forscherteam, was die abnehmende Bindung der Wähler an politische Parteien für die parlamentarische Vertretung bedeutet. Das vom Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte ORA-Projekt mit dem Titel “Die Natur der politischen Repräsentation in Zeiten der Entkoppelung” untersucht die Verbindung zwischen Bürgern und Parlament, die für die Demokratie entscheidend ist.

In den letzten dreißig Jahren lässt sich ein deutlicher Trend erkennen: als Vermittler zwischen Bürgerinteressen und parlamentarischer Entscheidungsfindung haben politische Parteien die Fähigkeit zur Verbindung verloren. Das internationale Forschungsteam wird analysieren, wie sich das auf die Wahrnehmung und Vertretung von Bürgerinteressen durch parlamentarische Eliten auswirkt. Durch die Untersuchung des Verhaltens der Gesetzgeber mit einem Mixed-Methods-Ansatz wird untersucht, ob geografische und soziale Bindungen zwischen einzelnen Abgeordneten und Wählern eine Alternative oder eine Ergänzung zur kollektiven Vertretung durch politische Parteien darstellen.

Zittel wird eng mit Prof. Rosie Campbell (King’s College London) und Prof. Tom Louwerse (Leiden University) in diesem Projekt zusammenarbeiten. Das Team wird für eine Zeit von zwei Jahren und drei Monaten mit insgesamt 800.000 € finanziert. Zittels Team ist eines von 16 Forscherteams, die sich erfolgreich für den fünften ORA Open Call beworben haben. ORA, das für Open Research Area steht, wird von den nationalen Forschungsorganisationen Frankreichs (ANR), Deutschlands (DFG), der Niederlande (NWO) und Großbritanniens (ESRC) geleitet. Weitere Informationen zum fünften ORA Open Call finden sich hier.

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