In ihrem Roman beginnt die Witwe Momoko, Stimmen aus ihrer Vergangenheit zu hören. Diese sprechen einen alten japanischen Dialekt, der für die deutsche Version in den Erzgebirgischen Dialekt übersetzt wurde. Mit der Erschaffung des Charakters Momoko zeigt die Autorin, dass das Leben auch im hohen Alter noch lange nicht vorbei ist und dass manche Einsichten oder Entdeckungen tatsächlich erst dann gemacht werden können. Die Jury bezeichnete den Roman als fein ausbalanciertes, fast schon philosophisches Werk, das die Idee des Preises – Befreiung durch oder in der Literatur – am besten widerspiegelt. Die Protagonistin Momoko, nun in ihren mittleren Siebzigern, setzt mit großer sprachlicher Kunstfertigkeit, Eleganz, Einfachheit, Tiefe und großem Witz einen Befreiungsprozess in Gang, der die Grundfeste von Aussagen über Gesellschaft, Identität und Existenz gewaltsam erschüttert.
Der LiBeratur Award ist mit 3.000 Euro dotiert und macht Literatur aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Region im deutschsprachigen Raum sichtbar. Er wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main finanziert.
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