Christian Münch erhält die Lichtenberg-Professur an der Goethe-Universität – mit Unterstützung von vier Stiftungen.

Christian Münch erhält die Lichtenberg-Professur an der Goethe-Universität – mit Unterstützung von vier Stiftungen.

Am 1. Dezember 2023 trat der Biochemiker Dr. Christian Münch die Lichtenberg-Stiftungsprofessur für Molekulare Systemmedizin an, eine Professur, die dauerhaft durch Stiftungseinkünfte finanziert wird, die die Goethe-Universität Frankfurt erworben hat. Münchs Forschung wird sich auf die zelluläre Ebene von neurodegenerativen Erkrankungen und insbesondere Krebs konzentrieren, mit dem Ziel, neue Ansatzpunkte für deren Behandlung zu identifizieren. Das Grundkapital von 2 Millionen Euro wird durch das Programm “Lichtenberg-Stiftungsprofessuren” der Volkswagen-Stiftung bereitgestellt. Weitere 3 Millionen Euro werden von der Johanna-Quandt-Universitätsstiftung, der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung und der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung zur Verfügung gestellt.

Krankheiten setzen die Zellen unseres Körpers unter Stress: Das fein abgestimmte System der Substanzen-Synthese und -Abbau sowie das der Teilung und Ruhe geraten aus dem Gleichgewicht. Um Krankheitsmechanismen aufzuspüren und Ansatzpunkte für neue Therapien zu entdecken, wird sich Prof. Christian Münch auf die Zelle als Ganzes konzentrieren, anstatt auf einzelne Stoffwechsel- oder Signalwege. Seine Professur konzentriert sich auf zwei Projekte: Das erste adressiert die Rolle des “endoplasmatischen Retikulums”, eines komplexen Membransystems, sowohl bei neurodegenerativen Krankheiten als auch bei der Entstehung von Krebs. Das zweite fokussiert darauf, wie die Zelle durch bestimmte Enzyme, die Proteine zerschneiden, ihr Gleichgewicht (Homöostase) während der Protein-Synthese und -Abbau sicherstellt. Wenn solche Enzyme (Proteasen) dysreguliert sind, kann dies zur Bildung von Plaques zwischen Nervenzellen führen, wie zum Beispiel bei Alzheimer-Krankheit.

Zur Professur äußerte sich der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, und bezeichnete es als einen besonderen Tag für die Universität: “Heute gelingt es uns nicht nur, einen herausragenden Wissenschaftler für die Goethe-Universität zu gewinnen, der in einem hochaktuellen und zukunftsweisenden Feld der molekularen Systemmedizin forscht und lehrt. Durch die Zusammenarbeit mit der Volkswagen-Stiftung, der Johanna-Quandt-Universitätsstiftung, der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung und der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung ist es uns gelungen, diese Professur und damit das Forschungsfeld an der Goethe-Universität Frankfurt langfristig zu etablieren und finanzieren. Gerade diese Art der langfristigen Finanzierung eröffnet neue wissenschaftliche Wege, und wir sind den Stiftungen äußerst dankbar, dass sie dies ermöglichen.”

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