Im Jahr 2003 sorgte die Abwesenheit von sensationellen Büchern auf der Frankfurter Buchmesse für Gespräche über die Zukunft der Veranstaltung. Große US-Verlage wie Simon & Schuster, Scholastic und Random House kürzten ihre Redaktionsteams, was zu Spekulationen und Beschwerden führte. Der dominierende Einsatz von E-Mails als Kontakt- und Handelsmedium sowie anhaltende wirtschaftliche Probleme in vielen Märkten machten die Welt größte Buchmesse anfällig für Veränderungen.
Im Jahr 2007 wurde auf der Frankfurter Buchmesse ein großes Geschäft abgeschlossen, das bereits damals selten wurde – ein wahres “Buch der Messe”, das auf der Messe vereinbart wurde. Der Agent Ed Victor schloss einen Millionen-Deal für die “explosive und intime” Memoiren von Jerry Hall ab, in denen sie ihre 24-jährige Beziehung mit Mick Jagger enthüllen wollte. Das Buch erschien jedoch nie, da Halls Memoiren angeblich nicht den Erwartungen von HarperCollins entsprachen, selbst nach mehreren Überarbeitungen. Spekulationen besagen, dass Mick Jaggers Anwälte möglicherweise eingegriffen haben könnten.
2009 trafen sich Angela Merkel und Xi Jinping auf der Frankfurter Buchmesse und waren sich in vielen Punkten uneinig. Die Veranstaltung zog Politiker aus der ganzen Welt an, darunter auch G7-Staats- und Regierungschefs. Die Frankfurter Buchmesse hat sich außerhalb der engen Grenzen der Buchbranche einen Namen gemacht. Auch wenn es zu kontroversen politischen Debatten kam, betonte der FBF-Chef Juergen Boos, dass die Rolle der Buchmesse darin besteht, anderen Kulturen zuzuhören und eine Plattform für Diskussionen zu bieten. Trotz einiger Proteste von Teilnehmern blieben westliche Verlage während der Messe eher passiv und schienen mehr an wirtschaftlichen Chancen in China interessiert zu sein als an Meinungsfreiheit und Menschenrechten.