Deutschland untersucht Verbindungen von Neonazis in Polizeireihen

Deutschland untersucht Verbindungen von Neonazis in Polizeireihen

Über zwei Jahre lang untersuchen Beamte im Südwesten Deutschlands, in Frankfurt, einen Datenhack, der auf Polizeicomputer abzielte. Die betroffenen Daten wurden angeblich mit Rechtsextremisten oder Neonazis geteilt. Nach dem Hack begannen prominente Politikerinnen, Künstlerinnen, Anwältinnen und Journalistinnen bedrohliche E-Mails zu erhalten. Die Ermittler haben einen Verdacht auf Insider, einen Beamten, der möglicherweise sensible Informationen an die rechtsextreme Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) weitergegeben hat, die für mehrere rassistisch motivierte Morde verantwortlich ist. Seit 2018 führen mehrere Fälle von Verdächtigungen die Ermittler zu den Türen der Frankfurter Polizei. Sechs Polizeibeamte im Land stehen unter Untersuchung, wegen des Verdachts, bedrohliche Briefe geschickt zu haben. Einer von ihnen wurde vorübergehend 2019 verhaftet. Fünf von ihnen wurden suspendiert. Aber auch nach 18 Monaten Untersuchung haben die Justizbehörden sie noch nicht angeklagt. Analysten glauben, dass allein die Tatsache, dass die deutsche Polizei mit einem Neonazi- oder rechtsextremen Netzwerk in Verbindung gebracht werden könnte, eine große Peinlichkeit für die deutsche Regierung darstellt. Bundeskanzlerin Angela Merkels Regierung hat in letzter Zeit ihre Kampagne intensiviert, um die Aktivitäten von rechtsextremen Gruppen einzudämmen und Spione innerhalb der Regierung, insbesondere aus dem Sicherheitsapparat, zu enttarnen. Die beliebte deutsche Tageszeitung Der Spiegel dokumentierte in den letzten Jahren mindestens 400 Vorfälle von rassistischen oder antisemitischen Aktivitäten, an denen Polizisten oder Auszubildende beteiligt waren. Im Jahr 2018 berichtete die in Frankfurt ansässige Anwältin Seda Basay-Yildiz, dass sie eine E-Mail mit Todesdrohungen erhalten habe. Der Absender hatte sogar gedroht, ihre zweijährige Tochter zu töten. Bis heute ist unbekannt, wer hinter der Bedrohung steckt. Aber die Ermittlungen haben ergeben, dass die Spur an den Türen der Polizei in der südwestdeutschen Provinz Hessen endet.

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