Die deutsche extreme Rechte verstärkt ihre Versuche, Schulen zu untergraben

Die deutsche extreme Rechte verstärkt ihre Versuche, Schulen zu untergraben

Selbst vor der COVID-19-Pandemie zogen unabhängige Schulen in Deutschland, insbesondere die Waldorfschulen, auch als Steiner-Schulen bekannt, weit rechts stehende Verschwörungstheoretiker und Impfgegner an. In den letzten beiden Jahren scheinen gemeldete Vorfälle von COVID-19-Skepsis in Verbindung mit weit reichenden Verschwörungstheorien an Waldorfschulen zuzunehmen. Einige COVID-19-Leugner versuchten sogar, ihre eigenen Schulen zu gründen, um ihre Kinder von staatlichem Einfluss abzuziehen. Welche rechtsextremen Gruppen waren treibende Kräfte hinter diesen Entwicklungen, und was haben die Behörden dagegen unternommen?

Bereits im Februar 2020 besuchten in Deutschland etwa 90.000 Schülerinnen und Schüler die 254 staatlich anerkannten Waldorfschulen, deren Lehrpläne aus einer anthroposophischen Weltanschauung stammen. Die Waldorfpädagogik, die vom österreichischen Spiritisten Rudolf Steiner entwickelt wurde, soll Wege zur Anerkennung und Erforschung der übersinnlich-spirituellen Welt fördern. Die Struktur der selbstverwalteten Schulen macht sie anfällig für die Infiltration durch rechtsextreme Akteure und Verschwörungstheoretiker.

Schon vor der Pandemie zogen Waldorfschulen rechtsextreme Verschwörungstheoretiker an, insbesondere die Reichsbürger-Bewegung. Einige Waldorfschulen standen im Zusammenhang mit Mitgliedern rechtsgerichteter, nationalistischer und konspirativer Gruppen. Die anthroposophische Neigung zu Verschwörungstheorien und Steiners rassistische Ansichten haben dazu beigetragen, dass die Bewegung rechtsextreme Elemente angezogen hat. Die Waldorfschulen wurden einige Male in den Fokus gerückt, weil Mitarbeiter Kontakte zu rechtsextremen Gruppen unterhielten oder selbst rechtsextreme Ansichten vertraten. Trotz Verurteilung von Rassismus durch die Waldorfschulen haben sich weiterhin rechtsextreme Personen an diesen Schulen radikalisiert.

Während der COVID-19-Pandemie erfuhr die anthroposophische Weltanschauung der Waldorfschulen erneut Aufmerksamkeit. Impfskepsis und COVID-19-Leugnung sind an Waldorfschulen aufgrund der öffentlichen Akzeptanz und des Einflusses von Anthroposophie weit verbreitet. Die Verbindung von COVID-19-Leugnung und rechtsextremen Aktivitäten an Waldorfschulen hat zu einer niedrigen Impfrate geführt und zu regelmäßigen Masernausbrüchen. Eltern und Lehrer gründeten sogar eigene Schulen oder Lerninitiativen, um ihre Kinder vor COVID-19-Maßnahmen zu schützen und zogen dabei bisweilen extremistische Gruppen an.

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