Eine Geschichte auf einmal

Eine Geschichte auf einmal

Kraftvolle Zeugnisse für die Bedeutung der Literatur und die Widerstandsfähigkeit der Branche kennzeichneten die persönliche Eröffnung der Frankfurter Buchmesse. Die kanadische Gastgeberin, die erste indigene Generalgouverneurin Kanadas, Mary May Simon, sprach bei der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse 2021. In ihrer Rede betonte May Simon, dass alle Geschichten Schöpfungsmythen seien und wie wichtig es sei, unsere eigenen Geschichten zu schaffen. Sie stammt aus dem arktischen Québec in Nunavik und sprach über Kanadas ersten Nationalen Tag der Wahrheit und Versöhnung.

Trotz des Schattens der Coronavirus-Pandemie beherrschte May Simons klare Aussage die Eröffnungsfeier und stellte größere Fragen und Aufgaben an die Welt der Literatur. Ihre Präsenz als erste indigene Generalgouverneurin Kanadas unterstrich das Thema des kanadischen Ehrengastprogramms der Messe: ‘Singularitätspluralität’. May Simon betonte die Vielfalt Kanadas und die Bedeutung der Literatur, die mit neuen Stimmen und einzigartigen Perspektiven aus verschiedenen kulturellen Hintergründen aufwartet. Sie rief dazu auf, die Verantwortung und die Kraft der Literatur anzuerkennen, die die Welt verändern kann.

Die Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, machte die ungleiche Herausforderung der Buchbranche während der Pandemie deutlich. Trotzdem zeigte sie sich zuversichtlich über die Resilienz der Bücher und die Bedeutung des Erzählens als Mittel der Hoffnung. Der Präsident und CEO der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, sprach über die Notwendigkeit, auch unpopuläre Meinungen zuzulassen und betonte die Pluralität der Kunst und des Berufsstandes. Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters lobte die Künstler und Geschäftsleute der Literatur dafür, dass sie die Branche während der Pandemie weitgehend unbeschadet überstanden haben.

Die Rückkehr zur Präsenzveranstaltung der Frankfurter Buchmesse markiert einen neuen Einsatz der Branche für die Macht der Kunst, die Welt zu verändern, wie es Mary May Simon formulierte: ‘eine Geschichte nach der anderen’. Trotz technischer Schwierigkeiten bei digitalen Beiträgen wird klar, dass der persönliche Austausch über nationale Grenzen hinweg nach wie vor von entscheidender Bedeutung ist. Die Wichtigkeit der Literatur und des Buchhandels als Botschafter des kulturellen Austauschs wurde bei der Eröffnung der Buchmesse eindrucksvoll unterstrichen.

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