Kevin Trapp hat im Jahr 2012 nach nur 19 Minuten seines Debüts für Eintracht Frankfurt die rote Karte erhalten. Am Mittwoch, nun 31 Jahre alt, machte der Torhüter seinen Namen aus den richtigen Gründen unsterblich und wurde zum Helden an einem Abend, an dem der deutsche Club erneut europäischer Champion wurde. Trapp machte eine herausragende Parade in den letzten Minuten der Verlängerung im UEFA Europa League Finale gegen die schottische Kraft Rangers, das nach einem 1:1-Unentschieden ins Elfmeterschießen ging. Trapp machte den entscheidenden Rettungspunkt im Elfmeterschießen, als er Aaron Ramseys schwachen Versuch mit den Beinen blockierte, während Frankfurt den zweiten europäischen Pokal in der Vereinsgeschichte und den ersten seit 42 Jahren im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán gewann.
Frankfurt und die Rangers waren beide Clubs, die seit jeher nach europäischem Erfolg strebten und von der Bewegung bedroht waren, die das Ungleichgewicht im Fußball noch mehr zu den etablierten Eliteclubs neigt. Eintracht Frankfurt gehört zu den lautstärksten Vertretern der sogenannten “Mittelschicht” und hat sich gegen einige der bevorstehenden Änderungen in der Champions League ausgesprochen, die sie zu einem geschlosseneren System machen würden. Durch den Gewinn des Europa-League-Titels hat sich Frankfurt nun einen Platz in der glamouröseren Champions League erkämpft, wo sie auf die “Oberklasse” Clubs treffen werden, potenziell auch Trapps ehemaligen Arbeitgeber.
Das Spiel selbst war von großer Spannung geprägt, während die Qualität des Spiels weniger herausragend war. Beide Clubs hatten zuvor nur einmal eine europäische Trophäe gewonnen, und für ihre Fans war dies vielleicht eine einmalige Reise. Die Fans sorgten für eine bemerkenswerte Atmosphäre im Stadion, aber auch außerhalb kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern beider Vereine. Trotzdem gelang es Frankfurt, den Sieg zu erringen und sich somit eine weitere Trophäe in ihrer Geschichte zu sichern.
