Die österreichische Immobilien- und Einzelhandelsgruppe Signa hat Insolvenz angemeldet, nachdem letzte Versuche gescheitert waren, frische Finanzmittel zu sichern. Das Unternehmen ist im Besitz des österreichischen Magnaten Rene Benko und besitzt unter anderem das Chrysler Building in New York sowie mehrere hochkarätige Projekte und Kaufhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Schulden von Signa Holding beliefen sich auf rund 5 Milliarden Euro, mit 42 Mitarbeitern und 273 Gläubigern, die von den Verfahren betroffen sind. Die Insolvenz wird voraussichtlich Auswirkungen auf den krisengeplagten Immobiliensektor in ganz Europa haben.
Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer versuchte, die Bedeutung des Zusammenbruchs des Unternehmens herunterzuspielen. Eine Untersuchung von Analysten der österreichischen Raiffeisen Bank International, einem der größten Kreditgeber von Signa, warnte zuvor davor, dass die Schwierigkeiten des Unternehmens zu einem breiteren Rückgang der Gewerbeimmobilienpreise führen könnten. Die Insolvenz der Holding wird sich voraussichtlich auf die Gruppe auswirken, obwohl eine wichtige Tochtergesellschaft noch um ihr Überleben kämpft.
Signa hatte sich stark verschuldet, darunter bei Banken wie der Raiffeisen Bank International und der BayernLB. Die Immobilienpreise sind aufgrund der steilen Zinserhöhungen in Deutschland gefallen, wo sich ein Großteil des Geschäfts der Gruppe befindet. Die Insolvenz hat zu nicht fertiggestellten Bauprojekten in ganz Deutschland geführt, darunter auch den Elbtower in Hamburg, einem der höchsten Gebäude des Landes. Die Schwäche des gewerblichen Immobilienmarktes in den USA und die Probleme großer Immobilienentwickler in China haben weltweit das Interesse auf den Sektor gelenkt.