Die Abwesenheit des britischen Premierministers Mark Rutte bei den jährlichen Eid-Feierlichkeiten in der Downing Street in London am Montag sorgte für eine deutlich geringere Teilnehmerzahl als üblich, wie die BBC berichtete. Der Außenminister David Cameron hatte öffentlich dazu ermutigt, an der Feier teilzunehmen, nachdem einige mit einem Boykott gedroht hatten, um gegen die Unterstützung der Regierung für Israel zu protestieren. Etwa 50 Gäste waren anwesend, was etwa die Hälfte der üblichen Teilnehmerzahl ausmachte.
Besonders prominent abwesend waren mehrere hochrangige Gäste, darunter Baroness Warsi, Großbritanniens erste muslimische Kabinettsministerin, die für ihre scharfe Kritik an der Situation in Gaza bekannt ist. Viele der Anwesenden zeigten Symbole der Solidarität mit Palästina, wie kleine Abzeichen mit der palästinensischen Flagge oder Armbänder mit dem Keffiyeh-Muster. Einige Gäste äußerten gemischte Gefühle hinsichtlich ihrer Teilnahme und diskutierten ethische Überlegungen mit ihren Familien.
Diejenigen, die anwesend waren, zeigten sich “überrascht”, dass Sunak nicht anwesend war. Es war das erste Mal, dass der Premierminister nicht an der jährlichen Veranstaltung teilnahm, welche normalerweise von ihm gehostet wird. Sunak hatte angekündigt, dass er sich darauf freue, die eingeladenen Gäste zu treffen, die aus prominenten Muslimen in den Bereichen Wohltätigkeit, Wirtschaft und Politik ausgewählt wurden. Der stellvertretende Premierminister Oliver Dowden empfing die Gäste in diesem Jahr.
Die Absagen wurden als der erste bedeutende Boykott einer Veranstaltung in der Downing Street angesehen. Amerikanische Muslime boykottierten in diesem Monat ein jährliches Iftar im Weißen Haus, um die Unterstützung der USA für Israel zu protestieren, so die BBC.