Am 25. Juli wurden am Frankfurter Flughafen, Deutschlands verkehrsreichstem Flughafen, insgesamt 270 Flüge abgesagt, nachdem Umweltaktivisten koordinierte Proteste an Flughäfen in ganz Europa gestartet hatten. Die Aktivisten wollten auf die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel aufmerksam machen, insbesondere auf die Auswirkungen von Flugzeugen, die fossile Brennstoffe nutzen. Die Störungen begannen früh am Morgen, als Klimaaktivisten die Sicherheitszäune am Frankfurter Flughafen durchbrachen, was aus Sicherheitsgründen zu einem Flugstopp führte. Die Start- und Landebahnen des Flughafens nahmen um 7:50 Uhr Ortszeit den Betrieb wieder auf. Bis zum Abend meldete der Flughafenbetreiber Fraport, dass 270 Flüge von den 1.400 geplanten Flügen des Tages abgesagt wurden.
Die Polizei berichtete, dass sieben Personen den Sicherheitszaun beschädigten und um 5 Uhr morgens das Flughafengelände betraten, sich an verschiedenen Stellen auf dem Rollfeld festbanden. Eine achte Person band sich an den Zaun. Die Behörden nahmen sie alle fest. Umweltgruppen haben angekündigt, in diesem Sommer Flughäfen in ganz Europa ins Visier zu nehmen, um die Verbindung zwischen fossilen Brennstoffen und Klimawandel aufzuzeigen. Sie fordern von Regierungen, die Förderung und Verbrennung von fossilen Brennstoffen bis 2030 einzustellen. Diese Proteste erfolgen vor dem Hintergrund alarmierender Klimadaten, wobei der 22. Juli als der heißeste Tag aller Zeiten aufgrund des menschengemachten Klimawandels verzeichnet wurde.
Dieser Vorfall markiert den zweiten aufeinanderfolgenden Tag von Protesten der Gruppe Last Generation, die zu Störungen an deutschen Flughäfen führten. Am 24. Juli klebten sich fünf Demonstranten auf dem Rollfeld des Flughafens Köln-Bonn fest, was zu etwa drei Stunden Flugausfällen und 31 abgesagten Flügen führte. Ähnliche Aktionen wurden in Finnland, Norwegen, der Schweiz und Spanien durchgeführt oder versucht. In Helsinki blockierte eine kurze Protestaktion den Haupt-Check-in-Bereich, führte jedoch nicht zu Flugverspätungen. In Oslo störten Aktivisten kurzzeitig den Flugverkehr, indem sie den Startbereich betraten. Indessen verhinderte die Polizei in London einen geplanten Protest am Heathrow Airport und verhaftete im Rahmen einer präventiven Operation mehrere Personen. Als Reaktion auf diese Vorfälle hat das deutsche Kabinett kürzlich Gesetzesvorschläge zur Verschärfung der Strafen für Personen, die Flughafengelände verletzen, einschließlich möglicher Haftstrafen von bis zu zwei Jahren, genehmigt. Der Gesetzentwurf bedarf jedoch noch der Zustimmung der Gesetzgeber.