Die kleine Siedlung beheimatete etwa 30 Personen und wurde auf Industriebrachland errichtet. Die Gruppe, die in den vergangenen drei Jahren in dem verlassenen Gebiet lebte, sah ihre dünnen Sperrholzhütten demoliert, als Bulldozer eintrafen. Die Frankfurter Stadtpolizei begleitete die nun obdachlosen Flüchtlinge auf Busse, die sie in vorübergehende Unterkünfte in der Nähe brachten. Der lokalen Überwachung durch Rudi von der Helm zufolge bleibt die Zukunft der rumänischen Flüchtlinge unklar. Er sagte: “Die Menschen waren niedergeschlagen, als die Räumungsverfügung kam, es musste passieren.” Die kleine Gruppe von Slumbewohnern überlebte mit Hilfe von Gelegenheitsarbeit, Betteln und sogar dem Sammeln von Flaschen, um diese gegen Kleingeld in Geschäften zurückzugeben. Herr von der Helm fügte hinzu, dass neuere Bewohner des Lagers dazu geführt haben, dass sich die Bedingungen verschlechterten. Das ratinfizierte Gehäuse wurde als schweres Gesundheitsrisiko eingestuft, was ein Grund für den Abriss war. Michael Jenisch, Sprecher des Frankfurter Amtes für Verwaltung, sagte, es habe auch vor zwei Wochen einen Brand in der Siedlung gegeben. Während diejenigen, die zum Zeitpunkt des Abrisses anwesend waren, ihre Wertsachen mitnehmen durften, versicherte Herr Jenisch dem Rest der Gruppe, dass ihre Sachen sicher verwahrt wurden. Joachim Brenner vom Förderverein Roma beobachtete die Abrissaktion skeptisch und behauptete, dass den Bewohnern nie Hilfe oder Unterstützung angeboten worden sei. Er sagte zur Brandsituation: “Wenn man nicht dafür sorgt, dass ein Wasseranschluss am Platz, eine Abfallentsorgung und so weiter vorhanden sind, dann entstehen solche Gefahren.”
