Der Besitzer eines markanten Wolkenkratzers in der deutschen Bankenmetropole Frankfurt hat Insolvenz angemeldet, da das Land unter seiner größten Immobilienkrise seit einer Generation leidet. Der Turm, der auf seiner Website als “essentieller Teil der Frankfurter Skyline” beschrieben wird, beherbergt einen Teil der Deutschen Bundesbank und Deka, einen der größten Vermögensverwalter des Landes.
Das Geschaeftshaus am Gendarmenmarkt, das das 186 Meter hohe, 45-stöckige Trianon-Gebäude besitzt, hat am Montag Insolvenz beim Amtsgericht Frankfurt angemeldet. Ein Insolvenzverwalter wurde bestellt, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Akte hervorgeht. Die niedrigen Zinsen, günstige Energie und eine starke Wirtschaft haben jahrelang einen Boom im deutschen Immobiliensektor unterstützt, der etwa 730 Milliarden Euro pro Jahr zur Volkswirtschaft des Landes beiträgt und damit etwa ein Fünftel der deutschen Wirtschaftsleistung ausmacht.
Dieser Boom endete, als eine hohe Inflation die Europäische Zentralbank zwang, die Zinsen schnell zu erhöhen. Die Immobilienfinanzierung versiegte, Deals platzten, Projekte kamen zum Stillstand, große Entwickler gingen Pleite und einige Banken gerieten ins Wanken. Die Branche hat Berlin um Intervention gebeten. Der gerichtlich bestellte Manager, die Anwaltskanzlei PLUTA, gab an, dass der Grund für die Insolvenz “Liquiditätsschwierigkeiten” seien und man bereits Gespräche mit Banken führe.
Ähnlich wie in den USA und anderen Ländern leiden auch Büros in Deutschland und seiner Finanzmetropole Frankfurt unter niedrigeren Belegungsraten, auch aufgrund von Homeoffice. “Büroflächen ab Sommer 2024 verfügbar”, heißt es auf der Website des Trianon. Die Bundesbank ist seit 2015 Mieter mit Platz für 1.000 Mitarbeiter. Deka, Mieter seit Jahrzehnten, wird das Gebäude für eine neue Zentrale im August verlassen. Beide gaben an, nicht von der Insolvenz betroffen zu sein. Geschaeftshaus war nicht erreichbar. Die Gebäudemanagementfirma reagierte nicht sofort auf eine Anfrage.