Der Sohn eines ehemaligen Präsidenten von Guinea-Bissau steht im Verdacht, in den globalen Drogenhandel verwickelt zu sein und soll sogar hinter dem Putschversuch im Februar 2022 stecken. In einer journalistischen Untersuchung in Deutschland wurde enthüllt, dass der Mann aus Guinea-Bissau, von den Calabrians “Il Politico” genannt, mit der Mafia in Verbindung steht und in Frankfurt aktiv war. Auch in den USA wird er wegen Drogenhandels untersucht.
Die Untersuchungsteams von Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) hatten Zugang zu den Ermittlungsakten in Deutschland und den Polizeidossiers in Frankfurt. Sie kamen zu dem Schluss, dass Malam Bacai Junior alias “Bacaizinho” in den Drogenhandel verwickelt ist. In den USA wurde er von der DEA wegen Drogenhandels festgenommen und in einem Prozess in Texas wird eine Entscheidung erwartet.
Es gibt Hinweise darauf, dass Malam Bacai Junior in den Putschversuch in Guinea-Bissau im Februar 2022 verwickelt sein könnte. Es wird angenommen, dass er Geld aus Drogenoperationen den Putschplätern zur Verfügung gestellt hat. Guinea-Bissau gilt als ein wichtiger Umschlagplatz für den Drogenhandel, insbesondere für Kokain, und hat eine bewegte politische Geschichte mit neun Putschen seit der Unabhängigkeit 1974.
Die Informationen aus Deutschland werfen ein neues Licht auf den Putschversuch vom Februar 2022 in Guinea-Bissau. Es wird gefordert, dass die Generalstaatsanwaltschaft von Guinea-Bissau die Enthüllungen bezüglich der Beteiligung von Malam Bacai Junior untersucht. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Putschisten wird verzögert, da einer der Hauptverdächtigen, Vizeadmiral Jose Americo Bubo Na Tchuto, auch in den Drogenhandel verwickelt war. Marcelino Ntupe, Anwalt von Bubo Na Tchuto, fordert eine baldige Verhandlung für die Inhaftierten.