Harry Frankfurt, emeritierter Professor für Philosophie und bekannt für seine Forschung zu Willensfreiheit und moralischer Verantwortung, verstarb am 16. Juli aus verschiedenen Gründen, darunter Herzinsuffizienz, in einem Pflegeheim in Santa Monica, Kalifornien. Er wurde 94 Jahre alt. Frankfurt trat 1990 der Fakultät von Princeton bei und wechselte 2002 in den Emeritus-Status. Seine bedeutenden Beiträge zur Erforschung von Descartes und Hume spezialisierten sich auf grundlegende Fragen der Metaphysik, Erkenntnistheorie, moralischen Philosophie, philosophischen Anthropologie, politischen Philosophie und Religion.
Frankfurt’s Arbeit führte zu kontroversen Diskussionen in der Philosophie, insbesondere sein 1969 wegweisender Aufsatz zum Thema “Freiheit des Willens und das Konzept einer Person.” Er argumentierte, dass für moralische Verantwortung entscheidend sei, ob die Handlung eines Agenten eine Handlung war, die er wirklich ausführen wollte, und nicht essentiell sei, ob der Agent etwas anderes hätte tun können. Frankfurt war auch bekannt für seine Arbeiten zu Fragen des alltäglichen Lebens, wie in seinen beiden Essay-Sammlungen “Die Bedeutung dessen, was uns am Herzen liegt” und “Notwendigkeit, Wille und Liebe” deutlich wurde.
Zusätzlich zu seinen philosophischen Arbeiten trat Frankfurt auch in unerwartetes Terrain ein, als er einen Essay über die Idee von “Bullshit” mit analytischer Philosophie verfasste, der später als Buch mit dem Titel “On Bullshit” veröffentlicht wurde. Das Buch wurde ein Bestseller und weltweit in 31 Sprachen übersetzt. Frankfurt hinterließ auch Werke über Wahrheit, Ungleichheit und Liebe, die von Kritikern gelobt wurden.
Frankfurt war ein angesehenes Mitglied des Executive Committee des University Center for Human Values an der Princeton University und beeinflusste mehrere intellektuelle Gemeinschaften innerhalb des Zentrums. Er wurde von Kollegen und ehemaligen Studenten als eine inspirierende Figur beschrieben, die die Mission des UCHV verkörperte. Harry Frankfurt hinterlässt seine Frau Joan Gilbert, zwei Töchter aus erster Ehe, Kate und Jennifer Frankfurt, sowie drei Enkelkinder.
