Die Frankfurter Buchmesse öffnet am Mittwoch ihre Türen für rund 6.000 Medienvertreter, jedoch werden aktuelle Entwicklungen in Israel und Gaza das weltweit größte Buchhandelsereignis beeinflussen. Der LiBeraturpreis, ein deutscher Preis, der eine Autorin aus dem Globalen Süden auszeichnet, musste aufgrund der jüngsten Ereignisse die Preisverleihung an die palästinensische Autorin Adania Shibli verschieben. Der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, hat Hamas für den Angriff verurteilt und Solidarität mit Israel gezeigt. Einige Organisationen aus vorwiegend muslimischen Ländern haben sich daraufhin von der Messe zurückgezogen, darunter der indonesische Verlegerverband und die Sharjah Book Authority aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Boos äußerte in einer Pressekonferenz seine Enttäuschung über die Rückzüge einiger Teilnehmer aufgrund geopolitischer Gründe. Viele israelische Teilnehmer bleiben ebenfalls in ihrem Heimatland, um nach den traumatischen Ereignissen vom 7. Oktober zu trauern. Der bekannte Philosoph Slavoj Zizek sorgte mit seiner Eröffnungsrede für Aufruhr, als er den israelisch-hamasischen Krieg thematisierte und kritische Anmerkungen machte. Die Entscheidung, die Preisverleihung an Adania Shibli zu verschieben, wurde von vielen prominenten Autoren kritisiert, darunter auch Nobelpreisträger.
Trotz der aktuellen Spannungen waren bei der Buchmesse mehr als 4.200 Aussteller aus 95 Ländern vertreten, mit Slowenien als diesjährigem Ehrengast. Der renommierte Autor Salman Rushdie wird ebenfalls auf der Buchmesse erwartet. Neben der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels sind auch andere wichtige Literaturpreise, wie der Deutsche Buchpreis, Bestandteil der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr bereits zum 75. Mal stattfindet.