Italien als Ehrengast in Frankfurt: Ausgleich der Rechte

Italien als Ehrengast in Frankfurt: Ausgleich der Rechte

Italienische Verlage haben sich das Ziel gesetzt, die Rechteverkäufe italienischer Bücher in andere Märkte auf das Niveau importierter Titel zu steigern. Die Assoziazione Italiana Editori (AIE) zählt das Buchgeschäft als viertgrößten Verlagsmarkt Europas und beabsichtigt, die Lücke zwischen dem Verkauf italienischer Titel für Übersetzungen und dem Import aus anderen Märkten zu schließen. Besonders im Hinblick auf die Frankfurter Buchmesse 2024, bei der Italien Gastland sein wird, wurden Pläne zur Stärkung der internationalen Reichweite des italienischen Verlagswesens vorgelegt.

Das offizielle Statement in Rom besagt, dass das Gastland Italien in Frankfurt “eine wichtige Gelegenheit darstellt, die internationale Reichweite des italienischen Verlagswesens und die kulturellen Bindungen zu stärken, die uns mit der Welt des deutschen Verlagswesens verbinden”. Ziel ist es, rund 500 italienische Titel pro Jahr an andere Märkte zu verkaufen. Dieses Vorhaben, das seit 2017 in Arbeit ist, soll neben bücherzentrierten auch interdisziplinäre Aspekte wie Theater, Musik, Design und Kochen umfassen, um Italiens Kultur und Kreativität international zu präsentieren.

Die Diskussion betonte die Bedeutung des kulturellen Austauschs zwischen Italien und Deutschland. Vertreter aus der Verlagsbranche, dem Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, der italienischen Handelsagentur und dem Kultusministerium äußerten Optimismus darüber, wie die kulturelle und kreative Vielfalt Italiens über das Medium des Buches hinaus präsentiert werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Steigerung von Übersetzungen ins Deutsche, um das wachsende Interesse deutscher Leser an italienischer Literatur zu befriedigen.

Die italienische Initiative “18App”, die jedem 18-Jährigen 500 Euro für kulturelle Käufe, darunter Bücher, ermöglichen soll, könnte in Gefahr sein. Buchhändler und Verlage fordern die Regierung auf, den Vorschlag zum Rückzug des Programms abzulehnen, da es maßgeblich zum Anstieg der Leseraten unter jungen Italienern beigetragen hat. Die bisherige positive Wirkung des Programms wird sowohl von Branchenvertretern als auch von der Öffentlichkeit betont, und ein potenzielles Auslaufen würde als Rückschlag für die kulturelle Förderung angesehen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *