In Frankfurt findet eine Veranstaltung statt, bei der Bier aus Flandern verkostet, eine Show mit dem BBQ-Weltmeister präsentiert und eine Dumpling-Party gefeiert wird – alles zwischen Buchständen. Die weltgrößte Buchmesse hat sich auch als bedeutende Veranstaltung etabliert, um Non-Book-Produkte zu bewerben, ein Sammelbegriff, der alles umfasst, was in einem Buchladen verkauft werden könnte, von Schreibwaren bis zu Tassen. Essen und Getränke spielen ebenfalls eine wichtige Rolle auf diesem Markt. Neben verschiedenen deutschen und internationalen Kochbüchern, die auf der Frankfurter Buchmesse ausgestellt sind, werden diese Stände attraktiv gestaltet und mit kostenlosen Lebensmittelproben präsentiert. Die Gourmet Gallery im ersten Stock von Halle 3 auf der Buchmesse wurde in diesem Jahr erweitert, um Platz für noch mehr Bücher und Zubehör zu bieten, als ein Feinschmecker je träumen könnte. Einige Essensstände haben nicht einmal ein Buch zu bewerben.
Martina Stemann, die Organisatorin dieses bunten Ausstellungsraums, beschreibt die Gourmet Gallery als jährlichen Treffpunkt der Koch- und Essensgemeinschaft, nicht nur für Kochbuchverlage, sondern auch für Küchenutensilienlieferanten, verschiedene Bio-Lebensmittelunternehmen und Initiativen zur Förderung gesunder Essgewohnheiten. Obwohl E-Books immer beliebter werden, verkaufen sich Kochbücher in Hardcover nach wie vor gut. Das emotionale Element des Buches spielt eine wichtige Rolle, und das Lesen von Kochbüchern bleibt eine haptische Erfahrung. GU, Deutschlands führender Kochbuchverlag, hat mit “Das Prinzip Kochen” einen Bestseller für den Herbst, der sich an junge Leser richtet, die die “50 wichtigsten Rezepte” ohne Hilfe ihrer Eltern lernen können.
Auch der britische Verlag Dorling Kindersley (DK) ist in Frankfurt vertreten und veröffentlicht unter anderem die Bücher des britischen Starkochs Jamie Oliver. Sein neuestes “Weihnachtskochbuch” wird in den kommenden Monaten sicherlich ein Bestseller. Im Gegensatz dazu fokussiert sich das neue Buch “Köstlicher Orient – Eine Geschichte der Esskultur” des Islamwissenschaftlers Peter Heine auf die kulturelle Geschichte des orientalischen Essens. Durch Essen schafft es die Frankfurter Buchmesse, alle Kulturen zu verbinden – von Bierverkostungen bis hin zu den islamischen Alkoholverboten und von Grillshows bis hin zu den diätetischen Einschränkungen im Nahen Osten.