Lufthansa, die größte Fluggesellschaft Deutschlands, warnt davor, dass anhaltende Streiks von Tausenden von Bodenpersonal und Flughafenmitarbeitern ihre Einnahmen dieses Quartal beeinträchtigen könnten, nachdem Streiks zu Beginn dieses Jahres dem Unternehmen bereits über 100 Millionen Dollar gekostet hatten. Die Lufthansa Group erwartet einen größeren operativen Verlust im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr, teilweise aufgrund dieser Arbeitskämpfe. Die Streiks des Bodenpersonals haben dem Unternehmen bisher fast 100 Millionen Euro an direkten Kosten gekostet und zu einem signifikanten Umsatzverlust geführt.
Das starke Jahr 2023 für die Lufthansa Group, in dem ein Betriebsgewinn von rund 2,7 Milliarden Euro erzielt wurde, wird von einem schwierigen Start in das Jahr 2024 begleitet. Am selben Tag, an dem Tausende von Bodenpersonal der Fluggesellschaft erneut streikten und Flüge gestrichen wurden, gab es einen weiteren Warnhinweis auf Verluste. Diese Streiks erfolgten zeitgleich mit einem Streik des Sicherheitspersonals, der den Frankfurter Flughafen, einen der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt, geschlossen hat.
Die Gewerkschaft Verdi, die 25.000 Bodenmitarbeiter der Lufthansa vertritt, hat zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um eine Lohnerhöhung von 12,5% oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat für die Arbeiter zu erreichen. Die Verhandlungen mit Lufthansa waren gescheitert, was zu den frischen Streiks führte. Die Auswirkungen dieser Streiks betreffen schätzungsweise mehr als 200.000 Passagiere. Trotz des finanziellen Erfolgs der Fluggesellschaft wird erstmals seit 2019 wieder eine Dividende an Aktionäre ausgeschüttet.
Die Streiks sind Teil einer Welle von Arbeitskämpfen in Deutschland, das für seine starken Arbeitnehmerrechte bekannt ist und im Januar Streiks von Zugführern erlebte. Der dadurch entstehende Reisechaos hat die düstere Aussicht für die größte Volkswirtschaft Europas noch verstärkt. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass Deutschland in diesem Jahr das am langsamsten wachsende der großen Volkswirtschaften sein wird, mit einer erwarteten Expansion von nur 0,5%. Die deutsche Eisenbahngewerkschaft GDL kündigte ebenfalls Streiks an, die massive Auswirkungen auf den Betrieb des staatlichen Eisenbahnbetreibers Deutsche Bahn haben werden.