Das Bildungsministerium Malaysias hat sich aus der Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse 2023 zurückgezogen, da es die Organisatoren als pro-israelisch betrachtet. Diese Entscheidung kam inmitten der zunehmenden globalen Polarisierung über den anhaltenden Konflikt zwischen israelischen Streitkräften und der palästinensischen Hamas. Zuvor hatte der Indonesische Verlegerverband (Ikapi) seine Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse abgesagt, nachdem der Veranstalter erklärt hatte, dass sie Verlage und Autoren aus Israel unterstützen und ihnen eine Plattform bieten.
Der Vorsitzende von Ikapi, Arys Hilman, sagte in einer schriftlichen Erklärung am Montag, den 16. Oktober, dass die Entscheidung der Organisatoren der Frankfurter Buchmesse, nur Israel zu unterstützen und eine Plattform zu bieten, die Ideale des Dialogs und der Bemühungen zur gegenseitigen Verständigung zwischen Ländern untergräbt. Malaysia zog sich aus der als weltgrößte Buchmesse bekannten Veranstaltung zurück, nachdem der literarische Verband Litprom bekannt gegeben hatte, die Preisverleihung für einen Roman eines palästinensischen Schriftstellers aufgrund des tödlichen Angriffs der Hamas am 7. Oktober zu verschieben.
Das Bildungsministerium Malaysias erklärte am Montagabend: „Das Ministerium wird mit Israels Gewalt in Palästina nicht kompromittieren, die eindeutig gegen internationale Gesetze und Menschenrechte verstößt.“ Die Entscheidung, sich zurückzuziehen, sei im Einklang mit der Regierungspolitik, Solidarität mit Palästina zu zeigen und volle Unterstützung anzubieten. Malaysia unterstützt seit langem die palästinensische Sache, wobei Premierminister Anwar Ibrahim in dieser Woche erklärte, er sei nicht damit einverstanden, dass der Westen Hamas verurteilt.
Anwar forderte am Dienstag ein sofortiges Ende der Bombardierungen in Gaza und die Einrichtung eines humanitären Korridors, nachdem er mit Hamas-Anführer Ismail Haniyeh telefoniert hatte. Die Entscheidung Malaysias und die Absage des Indonesischen Verlegerverbands an der Frankfurter Buchmesse sind Reaktionen auf die Unterstützung und Sichtbarkeit israelischer Stimmen bei der Veranstaltung, die zu einer Ablehnung in Teilen der muslimischen Welt geführt haben.
