Am Donnerstag, den 1. Februar, werden die Sicherheitsmitarbeiter an den meisten der größten Flughäfen in Deutschland aufgrund eines Lohnstreits streiken. Die Gewerkschaft Verdi gab gestern (Dienstag, 30. Januar) bekannt, dass der Streik den geschäftigsten Flughafen des Landes, Frankfurt, sowie Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt und Stuttgart betreffen wird. Der Flughafen München, Deutschlands zweitgrößter Flughafen, ist nicht betroffen. Etwa 25.000 Beschäftigte des Luftverkehrssicherheitssektors wurden aufgefordert, von früh morgens an die Arbeit niederzulegen.
Bisher haben drei Verhandlungsrunden zu keiner Einigung geführt. Verdi fordert eine Lohnerhöhung um 2,80 Euro pro Stunde für alle Mitarbeiter und verlangt, dass Überstundenboni ab der ersten zusätzlichen Stunde gezahlt werden. Der Arbeitgeberverband erklärte, dass er in diesem Jahr eine Lohnerhöhung von 4% und im nächsten Jahr von 3% angeboten habe, sowie Zugeständnisse hinsichtlich der Regelungen für Überstundenboni. Die Verhandlungen sollen am 6. Februar fortgesetzt werden.
Ähnliche Arbeitskämpfe fanden im März letzten Jahres statt und führten zur Schließung von Flughäfen in ganz Deutschland und zur Beeinträchtigung des Luftverkehrs. Eine Sprecherin des Bundesverbandes der Luftverkehrswirtschaft (BDLS) erklärte der Nachrichtenagentur AFP, dass sie noch keine offizielle Benachrichtigung über den Streik erhalten habe, kritisierte aber die Pläne angesichts eines für den folgenden Tag, Freitag, den 2. Februar, geplanten regionalen öffentlichen Verkehrsstreiks.
Der Flughafen Berlin Brandenburg bestätigte am Dienstag, dass es am Donnerstag keine Abflüge für Passagiere geben wird. Eine Flughafenmitteilung sagte, dass auch ankommende Flüge nach Berlin betroffen sein könnten, dies liege jedoch bei den jeweiligen Fluggesellschaften. Um die 170 Starts und Landungen mit fast 50.000 Passagieren waren für den Flughafen Berlin Brandenburg am Donnerstag geplant. Hamburg Airport (HAM) und der Flughafen Köln Bonn (CGN) haben ebenfalls Informationen über den Streik veröffentlicht und Passagiere gebeten, ihre Flugstatus mit ihren Fluggesellschaften zu überprüfen.