Muslimische Modenschau sorgt für Kontroverse – DW – 04/03/2019

Muslimische Modenschau sorgt für Kontroverse – DW – 04/03/2019

Muslimische Kopfbedeckungen waren schon immer ein kontroverses Thema, da sie viele Probleme verkörpern, angefangen bei den Rechten von Frauen weltweit bis hin zu westlichen Vorurteilen und Diskriminierung gegen Muslime. Die Debatte um Kopftücher wurde in Deutschland erneut entfacht, da die erste Ausstellung zur Modebewusstsein von Frauen im Islam im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt eröffnet wird.

Die Ausstellung “Contemporary Muslim Fashions”, die erstmals im M.H. de Young Memorial Museum in San Francisco gezeigt wurde, zielt jedoch nicht darauf ab, die zahlreichen politischen und sozialen Fragen in Bezug auf Hijabs oder Burkini zu beantworten. Sie zeigt die Vielfalt der Wahlmöglichkeiten für muslimische Frauen in Bezug auf modische, aber dennoch bescheidene Kleidung.

Die Ausstellung umfasst rund 80 verschiedene Stile und Outfits, darunter Caftans, Kopftücher, bunte Designerkleider, aber auch kontroverse Bekleidungsstücke wie den Burkini und das Sport-Hijab von Nike. Vor der Eröffnung der Ausstellung hat das Museum aufgrund rassistischer Hassmails bereits die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.

Der Trend der “modest fashion” hat in den letzten Jahren zugenommen, angetrieben durch neue Modemagazine wie Vogue Arabia und Einflussnehmer in sozialen Netzwerken. Dies hat zu einer neuen muslimischen Coolness geführt, präsentiert durch “Hijabistas” und “Mipsterz”. Große Marken und Designer, darunter auch westliche, haben diesen Trend längst übernommen.

Die Ausstellung “Contemporary Muslim Fashions” möchte neue Perspektiven auf einen Bereich der Modewelt bieten, der lange Zeit vom Westen ignoriert wurde. Sie will keine Probleme lösen, sondern Möglichkeiten für innovative Sichtweisen aufzeigen. Die Ausstellung kann je nach Sichtweise als Modeempowerment für muslimische Frauen oder als Problematisierung der Kopftuchpflicht interpretiert werden.

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