Nach einer Welle von Protesten findet am Goethe-Universität in Frankfurt ein Anti-Kriegstreffen der IYSSE statt.

Eine Anti-Kriegsveranstaltung, die von der Internationalen Jugend und Studenten für soziale Gleichheit (IYSSE) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt organisiert wurde, wird wie geplant am 12. Mai in der ESG-Halle auf dem Westend-Campus stattfinden. Anke Spory von der Evangelischen Studierendengemeinde Frankfurt bestätigte dies am Mittwoch, nachdem die ESG zuvor gedroht hatte, das Treffen der IYSSE abzusagen und den gebuchten Raum unrechtmäßig zu kündigen. Nach einem Proteststurm zog die ESG das Verbot zurück, das als offensichtlicher Akt politischer Zensur angesehen wurde.

Die IYSSE verteilte tausende Flugblätter auf dem Campus der Frankfurter Universität und diskutierte mit Studierenden. Mitglieder der IYSSE hielten auch kurze Vorträge in verschiedenen Grundvorlesungen mit Hunderten von Teilnehmern, um das Treffen zu bewerben und die internationalistische Perspektive der sozialistischen Jugendbewegung gegen den Ukraine-Krieg zu erklären. Die Vorträge wurden mit Applaus begrüßt. Trotz der kritischen Haltung gegenüber der russischen Intervention in der Ukraine kritisierten viele Studierende auch die Kriegspolitik der NATO und der Vereinigten Staaten in den letzten Jahrzehnten.

Viele Studenten und lokale Bewohner reagierten empört auf den Versuch der ESG, das Treffen der IYSSE zu zensieren. Ein hochrangiges Universitätsmitglied erinnerte an die Studentenaufstände und Massenproteste, die Ende der 1960er Jahre in Deutschland und Europa gegen die antidemokratische und militaristische Tradition der Universitäten ausbrachen. Viele Protestnotizen wurden auch aus anderen Ländern gesendet, die die politische Attacke auf demokratische Diskussionen als historisch anstößig verurteilten.

Die Serie von Treffen in Deutschland zum Thema “Wie man den Ukraine-Krieg stoppen kann”, setzt sich fort. Die Veranstaltung in Frankfurt findet am 12. Mai um 18:30 Uhr auf dem Campus Westend statt. Jeder ist eingeladen, sich dem Kampf für die Verteidigung der öffentlichen Bildung anzuschließen und sich für den studentischen und jugendlichen Newsletter anzumelden.