Die Polizei hat die Büros aller Mitglieder des Vorstands der Deutschen Bank durchsucht, im Zuge einer Untersuchung zu Geldwäschevorwürfen im Zusammenhang mit den Panama Papers. Die Aktien der größten Bank Deutschlands fielen um 2,9 Prozent, nachdem sie zuvor auf ein Rekordtief gefallen waren. Die Ermittlungen begannen am Donnerstag in der Frankfurter Zentrale und dauerten bis in den zweiten Tag an.
Die Deutsche Bank hat in diesem Jahr rund die Hälfte ihres Wertes verloren, nachdem sie drei Jahre lang Verluste erlitten hatte und in eine Reihe von Finanz- und Regulierungsskandalen verwickelt war. Das Unternehmen ist derzeit nur noch rund 17 Milliarden Euro wert. Der Vorfall kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Deutsche Bank versucht, ihren ramponierten Ruf wiederherzustellen.
Die Ermittler prüfen die Aktivitäten von zwei nicht näher benannten Mitarbeitern der Deutschen Bank, die angeblich Kunden geholfen haben, Offshore-Firmen zur Geldwäsche einzurichten. Die Anfragen konzentrieren sich auf Ereignisse von 2013 bis heute. Die aktuellen Vorstandsmitglieder der Bank haben während dieser Zeit den Betrieb überwacht, was Kritik und Irritationen bei einigen Politikern und Finanzexperten hervorruft.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat die Durchsuchungen nach Informationen aus den Panama Papers ausgelöst. Etwa 170 Polizeibeamte, Staatsanwälte und Steuerprüfer begannen die Razzia am Donnerstag und beschlagnahmten schriftliche und elektronische Dokumente. Die Bank arbeitet vollständig mit den Ermittlern zusammen, und die Behörden äußern sich positiv über den Fortschritt der Untersuchungen. Die Deutsche Bank wurde bereits zuvor angewiesen, mehr zu tun, um Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu verhindern.