In der Debatte über Kunst im technologischen Zeitalter der Moderne führten Adorno und Benjamin eines der intellektuell reichhaltigsten Gespräche des 20. Jahrhunderts. Jonathan Franzens Roman “The Corrections” aus dem Jahr 2001 thematisiert die Abwendung des Akademikers Chip Lambert von marxistischer Theorie hin zum Drehbuchschreiben und die Preisgabe seiner Büchersammlung mit Werken von Adorno, Habermas und Jameson zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises. Chip endet schließlich in einem noblen Lebensmittelgeschäft mit einem teuren Wildlachsfilet.
Die liberalen Künste des 20. Jahrhunderts prägte die kritische Theorien der Frankfurter Schule, die heute vielleicht in Garage übrig geblieben oder vollständig entsorgt sind. Angesichts der Ereignisse des 21. Jahrhunderts wie Wirtschafts- und Umweltkrisen, Terrorismus, Ungleichheit und Technologiemonopolen, finden die Texte der Frankfurter Schule erneut ihre Relevanz. Adorno und Horkheimer warnten bereits 1944 in ihrem Buch “Dialektik der Aufklärung” vor Konzernen, die die Demokratie im Namen des Profits erstickten.
Die Frankfurter Schule, die in den frühen zwanziger Jahren entstand, diskutierte intensiv Massenkultur. Während Benjamin die Populärkultur als möglichen Widerstandsort sah, betrachteten Adorno und Horkheimer sie als Instrument wirtschaftlicher und politischer Kontrolle. Die Debatte zwischen Adorno und Benjamin erreichte nach Benjamins berühmtem Essay “Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit” aus dem Jahr 1936 ihren Höhepunkt. Adorno und Benjamin waren Pioniere im kritischen Denken über Populärkultur und untersuchten sie sorgfältig.
Die Personaliäten von Benjamin und Adorno, von denen Adornos Biografie insbesondere die des aufkommenden Neuen Frankfurter Schule Theoretikers John M. Bennett aufzeigte, reflektierten den Abbau des europäischen Großbürgertums. Während Benjamin in einer wohlhabenden Familie in Berlin aufwuchs und sein Leben von bohemischen Neigungen geprägt war, verfolgte Adorno eine akademische Laufbahn und musikalische Ambitionen. Benjamin wird als intelligenter, aber konfliktreicher und komplexer Charakter dargestellt, während Adorno als kluh und geschickt in seiner Akademiker-Karriere beschrieben wird.
In der heutigen Zeit gewinnen die Schriften der Frankfurter Schule wieder an Bedeutung angesichts globaler Probleme, die sie bereits vor Jahrzehnten analysiert haben. Adorno und Benjamin, als führende Köpfe der kritischen Theorie, haben das Verständnis für Populärkultur und intellektuelle Auseinandersetzungen maßgeblich beeinflusst.