In Marseille kam es zu Auseinandersetzungen zwischen gegnerischen Fans, als Raketen und Feuerwerkskörper vor dem Heimspiel von Marseille gegen Eintracht Frankfurt in der Champions League am Dienstag abgefeuert wurden. Einige Teile der Heimfanszene animierten ihre Marseiller Kollegen, während Feuerwerkskörper und Böller im Frankfurter Gästeblock landeten. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich erneut gegen Ende des Spiels, als laute Knalle mehrere Versuche zur Beruhigung über die Stadionlautsprecher übertönten. Frankfurts rund 3.000 reisende Unterstützer wurden lange nach dem 1:0-Sieg des deutschen Teams im Stade Velodrome festgehalten. Zudem distanzierte sich Frankfurt von einem angeblich auf Video festgehaltenen Hitlergruß eines Fans vor dem Spiel.
Die Polizei führte eine groß angelegte Operation durch, um das Risiko von Fan-Gewalt in der Stadt selbst einzudämmen. Nach einer Schlägerei im Stadion von Nizza letzte Woche wurde für dieses als Hochrisikospiel eingestufte Match eine erhöhte Wachsamkeit angeordnet. Die Spannungen waren am späten Dienstagnachmittag erhöht, als Dutzende von Polizisten eine Gruppe von rund 500 Frankfurter Hardcore-Fans, sogenannte “Ultras”, den langen Weg hinauf marschieren ließen. Gewalttätige Elemente aus Marseille und Frankfurt waren letzte Saison in Fan-Auseinandersetzungen verwickelt, was zu einer verschärften Überwachung in Frankreich führte.
In Marseille kam es zu weiteren gewalttätigen Auseinandersetzungen, als Fans von Frankfurt und Marseille daran gehindert wurden, sich zu konfrontieren. Dutzende von Polizeifahrzeugen waren im Bereich des alten Hafens der Stadt stationiert, einige bewaffnete Polizisten waren anwesend. Gewalttätige Zusammenstöße zwischen Marseille und Frankfurt fanden bereits letzte Saison statt und die Wachsamkeit wurde wieder verstärkt. Frankfurt’s Risikogruppe wurde dann mehrere Stunden von der Polizei vor seinem Hotel festgehalten.
Das Frankfurter Hooligan-Element, bekannt als “Brigade Nassau”, war lange Zeit aktiv und kam bereits in Konflikt mit Rivalen aus polnischen Klubs. Auch in der Vergangenheit waren die Frankfurter Hooligans in Schlägereien mit etablierten Hooligan-Gruppen verwickelt. In Sevilla kam es zu gewalttätigen Szenen, als einige vermummte Ultras aus Frankfurt Fans des schottischen Klubs Rangers angriffen.