Die Ausstellung im Städel Museum widmet sich erstmals den Beitrag von Frauenkünstlerinnen zur Moderne. Neben bekannten Malerinnen und Bildhauerinnen wie Louise Breslau, Ottilie W. Roederstein und Marg Moll etablierten sich viele weitere erfolgreiche Künstlerinnen in der Kunstwelt um 1900 herum. Die Ausstellung präsentiert 80 Gemälde und Skulpturen von Künstlerinnen wie Erna Auerbach, Eugenie Bandell und Mathilde Battenberg, darunter bedeutende Werke aus renommierten US- und europäischen Museen sowie bisher unveröffentlichte Arbeiten aus Privatsammlungen.
Die Ausstellung erzählt von internationalen Kunstkollektiven, dem strategischen Wert professioneller Künstlervereinigungen und den Bemühungen der Frauenkünstlerinnen um Anerkennung. In Paris und Frankfurt bauten sie internationale Netzwerke auf und unterstützten sich gegenseitig. Einblicke in bislang unveröffentlichtes Archivmaterial und persönliche Dokumente helfen bei der Rekonstruktion der Künstlerinnenbiografien. Die Ausstellung beleuchtet auch die Bedeutung einflussreicher Lehrerinnen und Kunstagentinnen, die die Geschichte des Städel Museums und der Städelschule prägten.
Die Ausstellung beleuchtet die künstlerischen Aktivitäten von Frauenmalern und -bildhauern zwischen 1880 und den 1930er Jahren. Sie widmet sich drei Generationen von Künstlerinnen und ihren vielfältigen Beziehungen zwischen der Frankfurter Kunstwelt und der Pariser Kunstszene. Die Werke der Künstlerinnen zeugen von einem breiten Spektrum unterschiedlicher stilistischer Ansätze und reflektieren die gesellschaftlichen und ästhetischen Umbrüche jener Zeit, in der Frauen selbstbewusst traditionelle Geschlechterrollen in Frage stellten.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das mit der Retrospektive über die Malerin Ottilie W. Roederstein begann. Das Roederstein-Jughenn-Archiv im Städel Museum bietet Einblicke in ein Netzwerk von Frauen um Roederstein, die sich gegenseitig unterstützten und ermutigten. Die Untersuchung des historischen Archivs des Städel Museums ermöglichte zudem wichtige Erkenntnisse über die Ausbildungssituation von Frauenkünstlerinnen an der Städelschule.