Die Fokussierung auf Nachhaltigkeit in Business Schools weltweit erweist sich als nachhaltig. ESG wird nicht mehr nur als kurzes Modul, Fußnote oder kurze Gesprächsgrundlage betrachtet, sondern wird in Programme, auf dem Campus und in wissenschaftliche Forschung integriert. Dies spiegelt nicht nur die Notwendigkeit eines Übergangs zur Bewältigung der globalen Klimakrise wider, sondern auch die Wünsche potenzieller Studierender.
Laut der neuesten Umfrage des Graduate Management Admission Council (GMAC) betrachten fast die Hälfte der Befragten Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) als unverzichtbares Curriculum. Die INSEAD gab letzten Monat bekannt, dass das erneuerte MBA-Programm Nachhaltigkeit in alle 14 Kernfächer integrieren wird. Zukünftige Führungskräfte, die an Business Schools studiert haben, können direkten Einfluss auf nachhaltige und sozial verantwortliche Lösungen und Unternehmensrichtlinien nehmen.
Es ist jedoch entscheidend, dass alle Unternehmen, unabhängig davon, ob ihre Führungskräfte eine Managementausbildung absolviert haben oder nicht, ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. Business Schools können dazu beitragen, Umweltfragen in Unternehmensentscheidungen zu integrieren und nicht nur in die Unternehmen, für die ihre Absolventen arbeiten.
Von Klimafinanzierung und Energiewende bis hin zu technologischer Innovation und Talentmanagement, bauen Business Schools eine Brücke zwischen akademischer Forschung und einem wirkungsvollen Ansatz für ESG. Dr. Oliver Schenker von der Frankfurt School of Finance and Management führt Forschung durch, die zeigt, dass Hitzewellen enorme Verluste verursachen können, was sich auf den Import weltweit auswirkt.
Es ist entscheidend, ESG auch mit der Vergütung von Führungskräften zu verknüpfen, wie Forschung von Universitäten zeigt. Die Einbeziehung von ESG-Metriken in die Vergütung von Vorstandsvorsitzenden hat positive Auswirkungen auf die Umweltbilanz des Unternehmens. Firmen, die ESG-Metriken in die Vergütung ihrer Führungskräfte einbeziehen, erleben greifbare Verbesserungen in ihren CO2-Emissionen und werden von externen Ratingagenturen höher bewertet.
Druck von Aktionären sowie die direkte Erfahrung von Klimafolgen können ebenfalls Unternehmen zur Klimabewältigung motivieren. Business Schools betonen die Bedeutung der Kommunikation von Umweltinitiativen, da dies je nach Produkttyp und Konsumentenwahrnehmung unterschiedliche Auswirkungen haben kann.
Es ist wichtig für Unternehmen, die Vermarktung ihrer umweltfreundlichen Produkte an die Zielgruppe anzupassen, da die Produktwahrnehmung stark von der Art des Produkts abhängt. Das Packaging und die Kommunikation von Nachhaltigkeitsbemühungen können entscheidend sein, können sich aber auch negativ auswirken, wenn Verbraucher das als täuschend empfinden.
Kleine Schritte können große Wirkung haben, wie Forscher an der Durham University Business School feststellen. Regionale Umweltverträge sind effektiver als globale Abkommen wie das Pariser Abkommen und können einen größeren Einfluss auf die Klimareduktion haben. Business Schools wie ESMT Berlin arbeiten daran, das Wissen über Nachhaltigkeitsdaten in nachhaltige Handlungen zu übersetzen und Unternehmen dabei zu unterstützen, fundierte Entscheidungen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitswirkungen zu treffen.