Das Genre der Techno-Musik entstand in den 1980er Jahren, als Pioniere der elektronischen Musik wie Kraftwerk junge Musikproduzenten inspirierten, mit Synthesizern und Plattenspielern zu experimentieren. Während Detroit zu dieser Zeit führend war, war auch Europa äußerst kreativ – und ein Zentrum der aufstrebenden Techno-Szene war Frankfurt am Main. Seit 2022 beheimatet Frankfurt das Museum of Modern Electronic Music (MOMEM), das weltweit erste Museum seiner Art. MOMEM-Direktor Alex Azary erzählte DW, wie er und andere Pioniere der Szene wie Sven Väth und DJ Talla 2XLC dazu beitrugen, die Bewegung damals mitzugestalten.
Azary erklärte, dass Frankfurt in den 1980er Jahren einer der wenigen Orte war, an denen eine so intakte und vollständige Szene existierte, mit Clubs, Produzenten, Musikern, Labels und Plattenläden. Ein wichtiger Faktor war der Club Dorian Gray am Frankfurter Flughafen, in dem innovative Musik gespielt wurde und elektronische Klänge an Bedeutung gewannen. Azary selbst war Teil dieser Szene und begann bereits 1982 als DJ tätig zu werden, wobei er ab 1984 am Technoclub beteiligt war und bis 2000 große Raves in Frankfurt organisierte.
Obwohl Berlin heutzutage als Deutschlands Techno-Hotspot gilt, fehlen in Frankfurt die Räume für kreative Köpfe, um eigene Clubs zu eröffnen und die Musikszene weiterzuentwickeln. Das Museum of Modern Electronic Music wurde 2022 eröffnet und versteht sich mehr als Kunst- und Kulturzentrum, das die vitalen Aspekte der Clubkultur präsentiert. Es dient als Institution, die die 40-jährige Bewegung der Techno-Musik würdigt und als internationales Phänomen anerkennt. In der Ausstellung “Meilensteine – Lieblingsclub-Tracks 1985-2020” zeigt das MOMEM persönliche Playlists bekannter DJs und Fotografien internationaler Künstler.