Nach Enthüllungen über Pläne der rechtsextremen Alternative für Deutschland zur Massenabschiebung von Immigranten folgte ein öffentlicher Aufschrei. Zehntausende Menschen versammelten sich in ganz Deutschland, um gegen eine rechtsextreme Partei und ihre Haltung gegenüber Migranten und Flüchtlingen zu protestieren. Proteste fanden in mehreren Städten und Kleinstädten statt, wobei einige die AfD mit Schildern wie “Faschismus ist keine Alternative” verspotteten.
Die Proteste folgten auf die Enthüllung, dass AfD-Mitglieder ein Treffen mit Rechtsextremisten abgehalten hatten und Pläne zur Massenabschiebung von Ausländern diskutiert hatten. Die Polizei gab an, dass etwa 35.000 Menschen einem Aufruf unter dem Motto “Verteidige die Demokratie – Frankfurt gegen die AfD” gefolgt seien und im Finanzzentrum Deutschlands marschierten. Ähnlich viele Menschen, einige mit Plakaten wie “Nazis raus”, versammelten sich in der norddeutschen Stadt Hannover. Weitere 30.000 kamen in der westdeutschen Stadt Dortmund zusammen.
Insgesamt wurden etwa 200.000 Menschen in über 100 Standorten in Deutschland mobilisiert, um gegen die AfD zu demonstrieren. Politiker, Kirchen und Bundesliga-Trainer haben die Menschen aufgefordert, sich gegen die AfD zu stellen. Eine Untersuchung veröffentlicht am 10. Januar zeigte, dass AfD-Mitglieder über die Ausweisung von Immigranten und “nicht assimilierten Bürgern” diskutiert hatten. Diese Enthüllung löste in Deutschland einen Aufschrei aus, da die AfD in bundesweiten Umfragen an zweiter Stelle liegt, kurz vor den drei großen Regionalwahlen im Osten Deutschlands, wo ihre Unterstützung am stärksten ist.
Die Partei bestätigte die Anwesenheit ihrer Mitglieder bei dem Treffen, bestritt jedoch die Teilnahme am von Sellner geförderten “Remigrationsprojekt”. Politiker, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, bezeichneten jede Abschiebe oder Umbürgerungspläne als “einen Angriff auf unsere Demokratie”. Unternehmensführer und Wirtschaftsvertreter äußerten ebenfalls Bedenken und warnten vor den Auswirkungen auf das Ansehen Deutschlands in der Welt.